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Trinkwasserversorgung in Cham

Geschichtlich gesehen ist das Wasserwerk der weit ältere Betriebszweig, denn schon im Jahre 1872 wurde die erste zentrale Wasserversorgungsanlage gebaut. Vorher erfolgte die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser entweder aus eigenen Hausbrunnen oder über die öffentlichen Brunnen am Marktplatz, Kirchplatz, Rindermarkt und Steinmarkt. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurden immer wieder die bestehenden Anlagen erweitert oder durch neue ersetzt, so 1896 das Stadtrohrnetz, 1911 die erste Enteisenungsanlage, 1927 das Quellengebiet Grafenkirchen. 1947 bis 1949 die Tiefbrunnen in Cham-Nunsting bzw. Siechen, 1956 bis 1959 die Aufbereitungsanlagen Grafenkirchen und Nunsting, Hochbehälter Nunsting. Wegen der Eingemeindung von Ortsteilen, dem Bau der Bundeswehrkaserne und der allgemeinen baulichen Entwicklung stieg der Wasserbedarf dermaßen, dass nach einer langfristigen Lösung des Wasserproblemes gesucht werden musste. Aufgrund der ungünstigen hydrogeologischen Verhältnisse in Cham und Umgebung konnten hier keine ergiebigen Wasservorkommen erwartet werden. In gutachtlichen Stellungnahmen des Bayer. Landesamtes für Wasserwirtschaft und des Münchener Geologen Prof. Dr. Fischer wurde als aussichtsreiches Grundwasservorkommen die so genannten «Bodenwöhrer Senke» angegeben, welche durch ihren geologischen Aufbau einen guten Grundwasserspeicher darstellt. Der südöstliche Ausläufer der «Bodenwöhrer Senke» erstreckt sich bei Roding/Wetterfeld zungenartig über den Regen in Richtung Kager.

 

Prof. Dr. Fischer gab als Bohrpunkte für die geplanten Tiefbrunnen einen Geländestreifen am Waldrand bei Piendling zwischen der Rodinger Kaserne und Wetterfeld an. Die Stadt Cham begann dann nach vielen Schwierigkeiten im Juni 1961 mit den Bohrarbeiten zu Brunnen 1 und im Januar 1962 mit der Abteufung des Brunnen 2, der wegen seiner hervorragenden Wasserschüttung «Glücksbrunnen» genannt wurde. Nachdem nun Wasser erschlossen war, folgten der Bau der Fernleitung Wetterfeld-Cham, des Hochbehälters Chammünster, des Wasserwerkes Wetterfeld und der Tiefbrunnen 3, 4 und 2a.

 

Parallel zu den Baumaßnahmen der Hauptversorgungsanlage Wetterfeld mussten natürlich auch die bestehenden Verteilungsnetze laufend verstärkt und erweitert werden. Dazu kam im Zuge der Eingemeindungen die Übernahme der Wasserversorgungsanlagen Altenmarkt, Katzbach-Loibling, Chammünster und Windischbergerdorf. Auch weitere Tiefbrunnen in Piendling und Pösing mußten gebohrt werden.

Die gesamten Wasserversorgungsanlagen der Stadt Cham bzw. der Stadtwerke umfassen heute die Wasserwerke Wetterfeld, Grafenkirchen und Windischbergerdorf mit 7 Tiefbrunnen, 30 Quellen und 3 Aufbereitungsanlagen, etwa 220 km Rohrleitungen der Nennweiten 50 bis 600 mm, 8 Hoch- und Zwischenbehälter mit einem Speichervolumen von 7.890 cbm, 15 Pumpwerke mit 27 Aggregaten. Zur Messung des Wasserverbrauches bei den Kunden sind 4.600 Wasserzähler eingebaut.

 

Die Wasserförderung beträgt ca. 2,6 Millionen cbm im Jahr, wobei je nach Witterungsverhältnissen mit einem Tagesverbrauch von 10.000 cbm gerechnet werden muss. Etwa 90 — 95 % des Wasserbedarfes werden aus dem städtischen Wasserwerk Wetterfeld gefördert. Zur Abdeckung der Sommerspitzen sind jedoch die Quellwasseranlagen Grafenkirchen und Schlammering nach wie vor erforderlich.

Im Versorgungsgebiet der Stadtwerke wird rund die Hälfte der Wassermenge an die Kunden geliefert, der Rest geht an den Weiterverteiler, den Zweckverband zur Wasserversorgung der Chamer Gruppe.

 

Die Qualität des von den Stadtwerken gelieferten Wassers wird im eigenen Labor und von Fachinstituten laufend bakteriologisch und chemisch überwacht und entspricht allen gesetzlichen Vorschriften, die an das Lebensmittel Trinkwasser gestellt werden. Es ist von Natur aus keimfrei und bedarf deshalb keiner Chlorung. Die Quellwässer Grafenkirchen und Schlammering werden über UV-Anlagen vorsorglich geschützt.

Um die Leistungsfähigkeit des Wasserwerkes zu erhalten und zu verbessern, sind auch künftig Investitionen zum Ausbau der Gewinnungsanlagen, Aufbereitungen und der Verteilungsnetze unerlässlich. So konnte die grundlegende Sanierung und Modernisierung des Wasserwerks Wetterfeld mit einem Investitionsvolumen von rund 3,5 Mio. Euro am 18.06.2004 abgeschlossen werden. Eine Durchflußmenge von 130 l/sec. Trinkwasser ist nun möglich.